Die richtige Sammlung im falschen Haus

Dass Johann Sebastian Bach am 21. März 1685 (nach dem an seinem Geburtsort damals gültigen julianischen Kalender) in Eisenach geboren wurde, war und ist unstrittig. In welchem Haus er aber geboren wurde, darüber gab es im 19. Jahrhundert nur noch vage Erinnerungen. Im Zuge der Bach-Renaissance während des 19. Jahrhunderts wurde diese Frage interessant, und anhand der genannten Erinnerungen beantwortete man sie mit „Frauenplan 21“, einem der ältesten Bürgerhäuser der Stadt, das fortan den Namen Bachhaus trug und in dem dann in der Folge das erste Bach-Museum Deutschlands eingerichtet wurde. Erst 1928 wurde eine alte Aktennotiz aufgefunden, die nahelegte, dass Johann Ambrosius Bach 1674 ein anderes, nicht weit entferntes und nicht mehr erhaltenes Haus gekauft hatte. Ob dieses nun das Geburtshaus Johann Sebastian Bachs war, konnte nach wie vor nicht zweifelsfrei bewiesen werden. Das Bach-Museum aber blieb im Frauenplan 21, wurde in jüngster Vergangenheit durch einen großen Anbau erweitert und beeindruckt mit seinen Sammlungen jahraus, jahrein Musikfreunde aus der ganzen Welt. Auch Konzerte finden dort statt, u.a. 2021 eines mit Bach-Kammermusikwerken, gespielt von David Shemer, Walter S. Reiter und Ira Givol. Shemer musizierte dabei auf historischen Tasteninstrumenten aus der Sammlung des Bachhauses. Die drei Musiker haben das Programm dieses Konzertes im Nachgang am gleichen Ort eingespielt, und die daraus entstandene Doppel-CD „Konzert im Bachhaus Eisenach“ ist nunmehr erhältlich.

Zur Website des Bachhauses Eisenach

 

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