Ein vergessenes Triumvirat

Ende des 17. Jahrhunderts waren Johann Schenck, August Kühnel und Conrad Höffler der gesamten musikalischen Welt bekannt als Meister der Viola da Gamba. Aber dem Glanz des französischen Sonnenkönigs samt seiner königlichen Hofgambisten konnten die drei an vergleichsweise kleinen deutschen Höfen tätigen Gambisten auf die Dauer nicht standhalten und verschwanden im Dunkel der Musikgeschichte. Juliane Laake holt dieses Triumvirat nun aus dem Schatten von Versailles heraus auf den roten Teppich: Das Beste aus dem kühnen Harmoniespiel der englischen Gambisten, den unbändig verzierten Melodien der Italiener und der unnachahmlichen Eleganz der Franzosen wird hier zu einem frühen „vermischten“, geradezu europäischen Stil, der der Königin der Streichinstrumente alles abverlangt, was ihr an technischer Raffinesse und spielerischen Kühnheiten zu Gebote steht. So inszeniert Juliane Laake mit ihrem Ensemble Art d'Echo am 8.10.2023 um 17 Uhr am authentischen Ort im Festsaal des Schlosses Moritzburg in Zeitz, wo August Kühnel 25 Jahre lang Mitglied der Zeitzer Hofkapelle war, ein Tableau höfisch feinsinniger Lebenslust der ganz besonderen Art.

 

Wer bei diesem im Rahmen des Heinrich-Schütz-Musikfestes 2023 stattfindenden Konzert nicht dabei sein kann, sich aber trotzdem für diese vergessenen Perlen der Musikgeschichte interessiert, dem sei die CD „Triumvirat“ ans Herz gelegt, auf der Juliane Laake und ihr Ensemble Art d'Echo eine reizvolle Auswahl selten zu hörender Werke von Johann Schenck, August Kühnel und Conrad Höffler eingespielt haben, einige davon sogar als Ersteinspielung.

 

Zur Website von Juliane Laake

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